Unterschied zwischen CRM und ERP: Erklärung

Viele Unternehmen arbeiten mit einem ERP-System, verzichten aber auf ein eigenes CRM-System. Eine dauerhafte Lösung ist das nicht. Was die beiden Systeme unterscheidet, warum Sie ein CRM-System brauchen und was die Vorteile sind, lesen Sie hier!

Titelbild Blogbeitrag CRM und ERP Pfeile auf blauem Hintergrund

„Wir brauchen kein CRM. Wir haben doch ein ERP!“

Auf diesem Standpunkt stehen immer noch viele Unternehmen. Aber ist ein CRM-System tatsächlich überflüssig, wenn eine moderne ERP-Lösung am Start ist?

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir zunächst auf die Gemeinsamkeiten von ERP- und CRM-Systemen. Beide Systeme sind datenbankbasiert – das heißt: Sie bieten zentrale Plattformen zur systematisch strukturierten Ablage, Verwaltung, Bearbeitung und Analyse von geschäftsrelevanten Daten mit dem Ziel, den Ablauf von Geschäftsprozessen zu optimieren und so das Wachstum von Effizienz und Produktivität im Unternehmen zu fördern.

Aber hier enden die Gemeinsamkeiten auch schon und die Unterschiede werden bedeutsam: Denn während ERP-Systeme die internen Betriebsabläufe digital unterstützen und den Einsatz von Ressourcen optimieren, sind CRM-Systeme – extern – auf den Markt und die Kunden ausgerichtet, um die Auftragslage zu stabilisieren und den Umsatz zu steigern.

Moderne ERP- und CRM-Systeme sind integriert – im Idealfall bilden sie keine Insel-Lösungen, sondern sind so miteinander verknüpft, dass die Datenübertragung ohne Hindernisse abläuft und keinen manuellen Aufwand erfordert.

Mit Sicherheit gibt es in jedem Unternehmen eine Schnittmenge von Daten, die beide Systeme nutzen. Aber anders als ein ERP-System verfügt ein CRM über spezialisierte Tools und Funktionen, die darauf abzielen, Kundenbeziehungen zu verwalten und zu verbessern. Der detaillierte Blick auf die einzelnen Systeme verdeutlich das spezifische Leistungsspektrum von ERP und CRM.

Was ist ein ERP und was leistet es?

Die Abkürzung ERP steht für Enterprise Resource Planning und bezeichnet eine Software-Plattform, die innerbetriebliche Prozesse abbildet und in ihrem Ablauf digital unterstützt. Anders gesagt: Mit einem ERP-System digitalisieren Sie Ihr Backoffice – also alles, was Ihre interne Unternehmensorganisation betrifft.

Im Standard unterstützen moderne ERP-Systeme die Prozesse und Funktionsfelder, die für jedes Unternehmen relevant sind, wie z. B. die Finanzen, den Einkauf, das Lager und die Logistik, die Produktion, das Projektmanagement, das Personalmanagement, das Reporting – und eben auch: das Marketing und den Vertrieb.

Entsprechend den Funktionsfeldern wird ein ERP-System hauptsächlich von internen Teams und Abteilungen genutzt, also etwa der Buchhaltung, der Lagerverwaltung, der Produktion oder der Personalabteilung.

Aber worin besteht die Leistung eines ERP-Systems? Inwiefern liefert es einen Betrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens? Dies kann hier nur kurz skizziert werden. Mithilfe eines ERP …

  • speichern Sie Daten zu finanziellen Transaktionen, Lagerbeständen und Produktionszahlen in einem zentralen System.
  • bilden Sie Ihre Betriebsprozesse integriert – also funktionsübergreifend – ab.
  • automatisieren Sie Routineaufgaben und -prozesse.
  • gewähren Sie allen verantwortlichen Personen Zugriff auf die für ihre Arbeit wichtigen Daten.
  • überwachen und messen Sie Daten, Standardprozesse, Informationen und Workflows.
  • optimieren Sie Prozesse zukunftsorientiert mit datenbasierten Auswertungen.

ERP-Systeme sind mittlerweile in den meisten Unternehmen etabliert, denn ohne die Digitalisierung der Geschäftsprozesse wird heutzutage kein Unternehmen den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Marktes gerecht. Kaum ein Betrieb kommt daher ohne eine integrierte SoftwareLösung aus, mit der diese Transformation gelingt und nachhaltig vernankert wird.

Was bringt ein modernes ERP-System?

Wann lohnt sich der Wechsel zu einem modernen ERP-System? Und welche Vorteile bringt ein solches Update?

Mehr dazu lesen Sie hier!

ERP-Systeme haben einfache CRM-Funktionen

Die Einführung oder das Update eines ERP-Systems ist in der Regel komplex und mit einer größeren Investition verbunden – weil eine umfangreiche Datenmigration und eine umfassende Integration der Geschäftsprozesse erforderlich sind. Unternehmen, die gerade ein komplexes ERP-Projekt hinter sich gebracht haben und nun über eine moderne ERP-Plattform verfügen, sind oft schon sehr angetan von den grundlegenden, rudimentären Marketing- und Vertriebsfunktionen des neuen Systems.

Verständlicherweise sind diese Unternehmen nicht unbedingt erpicht darauf, sofort ein CRM-Projekt zu starten. Doch irgendwann erreichen auch moderne ERP-Systeme in punkto Marketing-, Vertriebs- und Serviceunterstützung ihre Grenzen – und dann kommen idealerweise CRM-Lösungen zum Zuge.

Im CRM-Projekt gibt’s mehr Gestaltungsfreiheit als im ERP-Projekt

Für Ihre internen Geschäftsprozesse gibt es gesetzliche Vorschriften oder auch branchentypische Standards. Diese Regelwerke sind in die ERP-Software „eingearbeitet“ oder – anders gesagt – die Gestaltung der Software ist so reglementiert, dass Gesetze und Standards „automatisch“ beachtet werden.

Dies ist ein wichtiger Unterschied zu CRM-Systemen, bei deren Gestaltung sie „freier“ nach den spezifischen Anforderungen Ihres Unternehmens und Ihrer Kunden agieren können.

Was ist ein CRM und was leistet es?

Die Abkürzung CRM steht für Customer Relationship Management und bezeichnet eine Software-Plattform, mit der Sie Ihre Kundenbeziehungen dokumentieren, bewerten und systematisch ausbauen. Im Gegensatz zu einem ERP-System organisieren Sie mit einem CRM-System nicht interne Geschäftsabläufe, sondern Ihr Frontoffice – alle Prozesse, die auf den Markt und Ihre Kunden ausgerichtet sind.

Dabei fungiert das CRM-System nicht nur als zentrale Plattform aller Marketing- und Vertriebsaktivitäten – vielmehr unterstützt ein CRM das gesamte Spektrum Ihrer Kundenbeziehungen – also auch den Kundenservice und den Außendienst. Die digitale Verwaltung von externen Kundeninteraktionen zielt darauf ab, den Umsatz zu steigern – durch verbesserte personalisierte Kundenbindung und höhere Kundenzufriedenheit. Um dies zu erreichen, bietet ein CRM-System z. B. die folgenden „Grundfunktionen“:

1 | Digitale Dokumentation von Stammdaten und Aktivitäten: immer und überall aktuell informiert

Wie ein ERP-System basiert ein CRM auf einer Datenbank, in der Sie die „Stammdaten“ Ihrer Kunden sowie die Daten Ihrer Marketing-, Vertriebs- und Kundendienst-Aktivitäten speichern, verwalten und allen Personen mit Kundenkontakt zur Verfügung stellen. Wie auch bei einem ERP-System beruht die Leistungsfähigkeit des gesamten CRM-Systems auf einer möglichst aktuellen, korrekten, vollständigen und detaillierten Datenbasis.

Zu den strukturierten Stammdaten gehören z. B. Adress- und Kontaktinformationen, Daten zu Projekten und Verkaufschancen, Angaben zur Segmentierung und Kategorisierung/Klassifizierung, sowie Erstell- und Änderungsdaten.

Das Aktivitätsmanagement umfasst die Verwaltung von Kundenbesuchen, Aufgaben, Telefonanrufen, E-Mails und Terminen sowie deren Dokumentation in Protokollen, Besuchsberichten und Firmendokumentationen.

Das Stammdaten- und Aktivitätsmanagement ermöglicht ein individuelles Kundenmanagement: Alle Kundendaten und -aktivitäten liegen an einem zentralen Speicherort bereit, so dass Sie über jeden Kunden und jede Verkaufschance immer aktuell informiert sind. Vereinfacht wird so auch die Analyse der Kundendaten und das Antizipieren potenzieller Probleme und Anforderungen.

2 | Digitale Marketing-Listen und -Kampagnen: personalisierte Kundeninteraktionen

Um Marketing-Listen zu erstellen, nutzen Sie die kriterienbasierte Segmentierung, also die Bündelung aller Kundenkontakte, die durch bestimmte Merkmale oder Interaktionen als Zielgruppe definiert sind.

Auf Basis dieser Listen erzeugen Sie personalisierte Marketing-Kampagnen, automatisieren Follow-ups, konvertieren positive Reaktionen in neue Leads und messen den Erfolg Ihrer Kampagnen.

3 |  Digitale Lead- und Vertriebsprozesse: Chancen frühzeitig erkennen, mehr Abschlüsse erzielen

Die Digitalisierung der Vertriebsarbeit ist vielleicht die Hauptfunktion jedes CRM-Systems: Von der Organisation des Leadbestands und dem Management der Vertriebspipeline über die Steuerung der Verkaufschancen bis hin zum fertigen Angebot – einheitliche Prozesse und automatisierte Workflows aktivieren das Potenzial Ihres Vertriebs, reduzieren die Fehlerquote und entlasten den Arbeitsalltag Ihre Mitarbeiter*innen, die Zeit gewinnen für den direkten Kundenkontakt. Durch detaillierte Einblicke in das Kundenverhalten und personalisierte Interaktionen steigern Sie die Kundenzufriedenheit.

Die CRM-Lösung liefert kontextabhängige Erinnerungen, eine optimierte Terminplanung und die Priorisierung der Aufgaben. So werden alle Verantwortlichen schrittweise durch den Verkaufsprozess geleitet und wissen jederzeit, was sie als nächstes tun müssen, um den Geschäftsabschluss zu beschleunigen.

4 | Digitales Anfragemanagement: Kundenzufriedenheit erhöhen

Mithilfe eines Ticket-Systems können Sie Service-Anfragen kategorisieren, priorisieren und nachverfolgen. Die CRM-Lösung wandelt E-Mails mit Service-Anfragen automatisch in Tickets um und organisiert die effiziente Bearbeitung.

5 | Reports und Vorlagen: Umsatz steigern, Teamarbeit stärken

Die CRM-Lösung stärkt die Zusammenarbeit aller Teams und Abteilungen, die Kundenkontakt haben. Marketing, Vertrieb, Kundenservice und Management erhalten Berichte und Analyse zum Kampagnenerfolg, zur Vertriebsleistung und zur Kundenzufriedenheit. So steigern Sie den Umsatzerfolg und senken die operativen Kosten:

  • Nutzen Sie die erweiterte Suche zur schnellen Orientierung und den browserbasierten CRM-Zugang für abteilungsübergreifendes, vernetztes Arbeiten.
  • Legen Sie wichtige Dokumentvorlagen zum Abruf bereit, teilen Sie Berichte, Kalender und Best Practice.
  • Monitoren und analysieren Sie Kundendaten, wie z. B. Interaktionsverläufe, Kaufhistorie, Präferenzen und Feedback.
  • Definieren Sie aussagekräftige Kennzahlen und KPI und visualisieren Sie deren Entwicklung mithilfe von Dashboards.
  • Erhalten Sie spezialisierte Berichte und Analysen zur Vertriebsleistung, Kampagnenerfolg und Kundenzufriedenheit.

6 | Flexibles Sicherheitskonzept: Datenzugriff sichern

Sichern Sie den Datenzugriff durch die Etablierung einer Sicherheitshierarchie, die Implementierung eines Berechtigungskonzeptes sowie die Definition und Zuweisung von individuellen Rollen, Teams und Unternehmenseinheiten.

Ein CRM-System leistet viel. Starten Sie mit der Lösung, die Sie wirklich brauchen!

Das Leistungsspektrum moderner CRM-Systeme ist vielfältig, und die Leistungsfähigkeit wird sich durch die fortschreitende Integration von KI noch steigern. Aber in Ihrem CRM-Projekt sollte es nicht darum gehen, dieses Potenzial möglichst voll auszuschöpfen, sondern darum, die CRM-Lösungen und -Funktionen zu implementieren, die Sie wirklich dringend brauchen.

Tipp!

Starten Sie Ihr CRM-Projekt nicht system- sondern lösungsorientiert, also eher klein und überschaubar – mit der Lösung, die Ihnen schnellstmöglich den größten betriebswirtschaftlichen Nutzen bringt.

Wo ist das größte Hindernis auf dem Weg zu Ihren geschäftlichen Zielen?

  • Im Marketing z. B. bei der Leadgenerierung?
  • Im Vertrieb z. B. bei der Anfertigung von Angeboten?
  • Im Kundenservice bei der Zusammenstellung von Kundenservice-Verträgen?

Wo auch immer Sie dieses Hindernis identifizieren – genau hier liegt der gewinnbringende Ansatzpunkt für Ihr erfolgreiches CRM-Projekt – mit einer transparenten, übersichtlichen Planung und einem effektiven, klar definierten Ressourcenaufwand an Zeit, Kosten und Personal.

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